Palermo - Sehenswürdigkeiten und Tipps

Karte
Unsere Karte auf Google Maps richtet sich an alle, die mit einem Tages-Ausflug Palermo erkunden möchten. Sie geht davon aus, dass Sie mit dem Zug anreisen und am Hauptbahnhof ankommen.
Unser Spaziergang führt uns die violette Linie entlang zu einigen der typischen Sehenswürdigkeiten der Altstadt. Er ist ca. 6 km lang, wobei wir uns aber nie mehr als 1,5 km vom Hauptbahnhof entfernen.
Weiter unten finden Sie eine Liste sämtlicher Karten von Sizilien konzentriert.

Hauptbahnhof
Der Hauptbahnhof Palermos liegt mitten im wohl modernsten Zugnetz Siziliens - und er liegt direkt an der riesigen Altstadt. Das ist perfekt, um Palermo zu erkunden.
Für die Suche im Online-Fahrplan ist die korrekte Eingabe des Bahnhofnamens wichtig. Der Bahnhof von Santa Flavia heisst im Fahrplan S. Flavia-Solunto-Porticello und unser Hauptbahnhof Palermo Centrale.
In den meisten Bahnhöfen können Sie Fahrkarten nur noch über Automaten kaufen. Sie funktionieren vergleichsweise einfach (und sogar auf Deutsch). Aber kurz vor der Abfahrt möchten sie viele Fahrgäste gleichzeitig nutzen. Wir empfehlen daher, die Fahrkarten für Hin- und Rückfahrt schon am Tag vor Ihrem Ausflug zu kaufen.
Tipp: Öffentliche Toiletten haben auf Sizilien meist keinen guten Ruf. Diejenigen im Hauptbahnhof sind eine Ausnahme, kosten aber auch "Eintritt".
Unser Ausflug beginnt am westlichen Seiteneingang des Bahnhofs. Von dort aus schlängeln wir uns elegant durch das Verkehrschaos des Bahnhofsvorplatzes bis zum Anfang des Corso Tukory (violette Linie in der Karte). Auf unserem Weg gibt es zwar Zebrastreifen - aber Sie sollten sich besser nicht blind auf sie verlassen.

Mercato Ballarò
Nach ca. 100 m auf dem Corso Tukory geht es nach rechts in die Fussgängerzone Via Dalmazio Birago. Hier haben wir das Auto-Chaos hinter uns, aber der Trubel lässt keineswegs nach.
Denn Sie stehen jetzt am Eingang des wohl bekanntesten historischen Marktes Italiens - Ballarò (Tourist-Info der Stadt Palermo). Er ist so bekannt, dass die RAI sogar eine "quirlige" politische Diskussions-Sendung nach ihm benannt hat.
Der Ballarò ist ca. 500 m lang (grüne Linie in der Karte), von Montag bis Samstag den ganzen Tag und sonntags am Vormittag geöffnet. Trotz vieler Touristen ist der Markt nach wie vor sehr authentisch.
Tipp: Im Winter dominieren auf dem Ballarò eindeutig die Einheimischen.

Normannenpalast
Am Ende des Ballarò geht unsere Erkundungs-Tour links in der Via Porta di Castro weiter. Es ist eine typische Altstadtgasse mit vielen kleinen Läden und Handwerksbetrieben.
Nach knapp 500 m wenden wir uns nach rechts in die Via Generale Luigi Cadorna. Sie endet schon nach knapp 100 m an der Via del Bastione.
Wir gehen auf der anderen Strassenseite die Treppen hinauf und sehen oben angekommen linkerhand den Normannenpalast (Wikipedia) in seiner ganzen Pracht.
Gleichzeitig sind wir an der höchsten Stelle der Altstadt. Vielleicht lag deswegen hier schon immer das Machtzentrum Siziliens: Früher residierten im Normannenpalast die sizilianischen Könige, heute ist es das sizilianische Parlament.
Einige Teile des Gebäudes kann man selbstorganisiert besuchen, andere Teile nur zu bestimmten Zeiten mit Führung.
Sie bleiben aber sowieso lieber an der frischen Luft? Dann geht unser Ausflug gleich weiter nach rechts in den kleinen Park Villa Bonanno.

Villa Bonanno
Im Italienischen beschreibt "Villa" nicht nur ein grosses Haus, sondern auch einen Park. Die Villa Bonanno (Tourist-Info der Stadt Palermo) ist bekannt für ihre wunderbaren Palmen. Sie sind besonders eindrucksvoll für Besucher aus dem Hohen Norden.
Die Villa ist nach dem ehemaligen Bürgermeister Pietro Bonanno (Wikipedia, it) benannt, der sich stark für die Modernisierung von Palermo eingesetzt hat.
Der Einsatz für öffentliche Dinge scheint in der Familie zu liegen: Er ist der Bruder der Grossmutter von Giovanni Falcone - einem der bekanntesten Mafia-Jäger Siziliens.
Die Villa Bonanno verbindet den Normannenpalast mit unserer nächsten Station unseres Ausflugs - der Kathedrale von Palermo.

Kathedrale
Vom nordöstlichen Eingang der Villa Bonanno sind es nur noch 50 m bis zur weltberühmten Kathedrale von Palermo (Wikipedia).
Er ist seit 2015 die Auszeichnung "UNESCO Weltkulturerbe" - und zwar für einen Bau- und Kunststil (Wikipedia), der so nur auf Sizilien anzutreffen ist.
Der Dom steht auch für die speziellen Beziehungen zwischen Italien und Deutschland über die hier aufgebahrten Staufer-Kaiser.
Kein Wunder also, dass der Dom in der Saison gut besucht ist. Im Winter dagegen haben Sie ihn fast für sich alleine.
Sie bleiben sowieso lieber an der frischen Luft? Dann geht unsere Erkundung gleich weiter zum nächsten historischen Markt - Il Capo.

Mercato 'Il Capo'
Um Il Capo zu erreichen, geht es zuerst einmal von der Piazza Sett'Angeli immer die violette Linie in der Karte entlang durch die Gassen des gleichnamigen Altstadt-Viertels Il Capo.
Nach ca. 500 m erreichen wir die Via Porta Carini. Hier beginnt der historische Markt, der den Namen des Viertels trägt - Il Capo (Tourist-Info der Stadt Palermo) (grüne Linie in der Karte).
Wie schon auf dem Markt Ballarò dominieren auch hier Obst, Gemüse und andere Nahrungsmittel. Il Capo ist aber auch bekannt für seine Tavernen. Wenn sie also hungrig sind, ist das hier eine perfekte Gelegenheit, das Problem zu lösen.
Sie haben zwar Hunger, aber Street Food und Tavernen sind nicht Ihr Ding? Kein Problem - dann gehen Sie am Ende des Capo nach links auf die Piazza Vittorio Emanuele Orlando. Dieser Platz ist zwar weder schön noch authentisch, aber es gibt hier eine grosse klassische italienische Bar, in der das Essen und der Service stimmen.
Kein Wunder, treffen sich hier doch die Mitarbeiter des gegenüber liegenden Gerichtsgebäudes. In ihm arbeiteten übrigens auch die beiden weltbekannten Mafia-Jäger Borsellino und Falcone.
Auf den Kampf gegen die Mafia treffen wir auch bei unserer nächsten Sehenswürdigkeiten - dem weltberühmten Teatro Massimo.

Teatro Massimo
Das Teatro Massimo (Wikipedia) war immer schon eines von Europas grössten Opernhäuser und daher Symbol für die Wichtigkeit Siziliens und spez. seiner Hauptstadt Palermo.
Leider aber wurde die Mafia in den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg sehr stark und durchsetzte Politik und Administration in einer heute nicht mehr vorstellbaren Weise. 1974 war daher eine notwendige Renovierung des Teatro Massimo nicht möglich und es musste geschlossen werden.
Leoluca Orlando (Wikipedia) beschreibt die Zustände eindrücklich in seinen Erinnerungen. Als er dann zum Bürgermeister Palermos gewählt worden war, versprach er, das Teatro Massimo wiederzueröffnen. Tatsächlich gelang das zum 100-jährigen Jubiläum 1997. Das Teatro Massimo gilt daher als Symbol für einen erfolgreichen Kampf gegen die Mafia.
Die nächste Station unser Erkundung führt uns zum Mittelpunkt der Altstadt - der Kreuzung Quattro Canti.

Quattro Canti
Um die nächste Station unseres Ausflugs zu erreichen, gehen wir vom Teatro Massimo aus durch die Via Maqueda Richtung Süden. Nach gut 500 m treffen wir auf die wohl berühmteste Kreuzung Palermos - Quattro Canti (Wikipedia).
Bis zum 17. Jahrhundert war an dieser Stelle ein Tor und die Stadt erstreckte sich von hier aus bis zum Normannenpalast. Im Laufe des 17. Jahrhunders wurde die Stadt dann Richtung Meer erweitert und die Via Maqueda gebaut.
So entstanden die heutigen vier Altstadt-Viertel mit dem Quattro Canti als "Dreh- und Angelpunkt". Die vier Gebäude an den Ecken symbolisieren diese Viertel und zeigen u.a. die jeweiligen Schutzheiligen.
Die nächste Station unseres Ausflugs - der Brunnen Fontana Pretoria - befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Quattro Canti.

FontanaPretoria
Ursprünglich war die beeindruckende Fontana Pretoria (Wikipedia) gar nicht für Palermo gedacht, sondern für Florenz. Dort wurde der Brunnen tatsächlich auch 1554 fertiggestellt - und zwar im privaten Garten eines spanischen Adeligen. Man gönnt sich ja sonst nichts.
30 Jahre später war die adelige Familie dann aber knapp bei Kasse und verkaufte den Brunnen an die Stadt Palermo. Dort wurde er bald "Brunnen der Schande" genannt - einmal wegen der für die damalige Zeit ungewöhnlichen Freizügigkeit der Figuren, aber vor allen Dingen wegen der laufenden Kosten des Brunnens. Er wurde so Symbol für eine korrupte Stadtverwaltung.
Heute ist man froh, den Brunnen zu haben, zieht er doch viele Besucher aus aller Welt an. Daher wurde er auch von 1998 bis 2003 gründlich restauriert.
Auch die nächste Station unseres Ausflugs liegt gleich um die Ecke - die Kirche San Cataldo.

Chiesa di San Cataldo
Die Kirche San Cataldo (Wikipedia) fällt schon aus weiter Ferne wg. der drei roten Kuppeln auf. Sie erinnern an die arabischen Wurzeln Palermos.
San Cataldo wurde im Laufe der Jahrhunderte häufig umgebaut und war während des 19. Jahrhunderts sogar ein Postamt. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt - bzw. es wurde das wiederhergestellt, was damals als ursprünglicher Zustand bekannt war.
Die rote Farbe der Kuppeln ist also tatsächlich eine "Vermutung" der Restauratoren im 19. Jahrhundert. Uns heutigen Besuchern kann es aber egal sein. Entscheidend ist, dass die Kirche die Wurzeln Palermos reflektiert.
Unser Ausflug verabschiedet sich langsam aus dem quirligen Zentrum und wendet sich nun Richtung Meer.

Giardino Garibaldi
Auf dem Weg zum Meer mäandern wir durch das Altstadt-Viertel Kalsa (Wikipedia). Wie das Teatro Massimo als einzelnes Gebäude, so ist die Kalsa als gesamter Stadtteil ein Symbol für die Wiedergeburt Palermos.
Hier hatten früher viele Familien des sizilianischen Hochadels ihre Paläste. Diese verfielen nach und nach mit dem Niedergang des Adels. Mittlerweile werden viele von ihnen zu neuem Leben erweckt - auch Dank des zunehmenden Tourismus.
Eine der Perlen der Kalsa ist der Park Giardino Garibaldi (Wikipedia). Abgesehen davon, dass es eine grüne Oase ist, bietet der Giardino Garibaldi eine botanische Attraktion. Es handelt sich um zwei im 19. Jahrhundert eingeführte riesige Grossblättrige Feigen (Wikipedia). Palermo gilt in Europa als ein Zentrum für diese Pflanzen.
Unser Ausflug wechselt jetzt seine Farbe von "Grün" zu "Blau". Das Mittelmeer liegt nämlich gleich um die Ecke.

Yachthafen 'La Cala'
Um das Meer zu erreichen, müssen wir nur noch die vielbefahrene SS 113 überqueren. Dazu führt uns die violette Linie in der Karte über einen Zebrastreifen mit einer Fussgängerampel.
Der Kontrast könnte kaum grösser sein. Eben noch quirlige Altstadt - und plötzlich die Entspanntheit des wunderbaren Yachthafens La Cala (Wikipedia). Mit ihm trifft unser Ausflug auf ein weiteres Symbol für die Wiedergeburt Palermos.
Fotos des Hafens aus dem ausgehenden 20 Jahrhundert erinnern weniger an einen Hafen, als an eine Müllhalde. Ab 2007 ging man dann an eine komplette Sanierung - nicht nur der Cala, sondern der gesamten Küstenlinie. Damit öffnet sich Palermo zum Meer hin. Diese Webseite (it) der Planer zeigt, wie sie einmal aussehen soll.
Die Cala ist glücklicherweise schon fertig und bietet uns nicht nur Entspannung, sondern auch Kulinarisches. So gestärkt können wir den Rückweg zum Hauptbahnhof antreten. Er führt uns wieder durch die Kalsa - vorbei an einer Kirche ohne Dach.

Santa Maria dello Spasimo
Die Kirche Santa Maria dello Spasimo (Wikipedia) hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich.
Nur 70 Jahre nach ihrem Bau wurde sie Teil der Wehrmauer Palermos, dann Lazarett, Kornspeicher, Armenhaus und Krankenhaus.
Heute ist sie eine der bekanntesten Veranstaltungsräume Palermos. Ein Raum mit einer einmaligen Atmosphäre - halb Kirche, halb Open-Air. Sie ist auch Zentrum der Jazz-Szene (The Brass Group) und in dieser Form einmalig in Europa.
Unser Rückweg führt uns weiter durch die Kalsa die violette Linie entlang bis zum Ost-Eingang des Hauptbahnhofs.

Ferienwohnungen
Wer ganzen Urlaub in Palermo verbringen möchte, findet dort ein grosses Angebot an Ferienwohnungen. Im Winter sind sie besonders günstig und Palermo ist dann weitgehend frei vom Massentourismus.
Wer Sizilien aber nur in der Saison besuchen kann, nutzt als Basislager lieber die Altstadt von Santa Flavia und schaut sich Palermo mit Tagesausflügen an.
Die Altstadt von Santa Flavia ist ein perfektes "Basislager", da hier der Bahnhof direkt vor der Haustür liegt. Ausserdem bietet Santa Flavia selber unterschiedlichste Sehenswürdigkeiten. Wie diese Karte (Google Maps) zeigt, reichen sie von Museen bis zu Stränden - und alles ist durch Spaziergänge erreichbar.
Und das Beste von allem: Zu sämtlichen Ferienwohnungen von Solemar Sicilia in der Altstadt von Santa Flavia können Sie optional hochwertige Ebikes mieten.
Tipp: Für längere Aufenthalte - auch im Winter - ist die Casa Enza besonders beliebt:

Haus kaufen
Sie haben schon immer von einem eigenen Haus im warmen Süden geträumt? Dann ist die Umgebung von Bagheria und Santa Flavia ein interessantes Ziel für Sie.
Unser Ausflug nach Palermo hat sie auf neue Ideen gebracht? Eine Wohnung über den Dächern der Altstadt wäre auch nicht schlecht? Wie einst Richard Wagner den Winter im sonnigen Palermo anstatt im grauen Norden verbringen?
Hier finden Sie Tipps für die Umsetzung Ihrer Ideen:




